Herkunft der Steeldrums.

Ende der 30er Jahre entstand auf der Karibikinsel Trinidad ein Instrument mit ganz speziellem Charme. Am Carnival, wie die Fasnacht dort genannt wird, zogen jugendliche männliche Nachfahren von Sklaven, die für europäische Siedler aus Afrika importiert wurden, mit Metalldeckeln und –dosen, Bambusstöcken, Kanistern, leeren oder auch vollen Gin- und Rumflaschen durch die Quartiere der Hauptstadt Port-of-Spain. So begleiteten sie mit ihrem rhythmischen Spiel Sänger, die in Versform politische und gesellschaftliche Begebenheiten besangen. Da es unter den Bands immer wieder zu Handgreiflichkeiten kam, die meist blutig ausgingen, hatten Mädchen in solchen Gruppen nichts zu suchen.

 

Mit der Zeit entstanden durch das stundenlange Schlagen auf die Kanister, Beulen. Mit Steinen schlugen sie diese Beulen wieder zurück, um den ursprünglichen Klang zu erlangen. Dabei stellten sie zu ihrem Erstaunen fest, dass bei jedem Schlag ein Ton entstand, der nicht immer gleich erklang. Daraufhin wurden die Kanister so bearbeitet, dass sie 2-3 oder mehrere Töne von sich gaben und Ende der 40er Jahre wurden die dünnblechigen Kanister durch die stabileren Oelfässer ersetzt. Rivalitäten unter den Bands wurden nun nicht mehr handgreiflich, sondern musikalisch ausgetragen. Dies führte zur Einführung des PANORAMA-Steelband-Wettbewerbs.

 

Noch heute zieht der Carnival im Staat Trinidad&Tobago, wie er seit 1962 heisst, unzählige Fans aus aller Welt an, um den Klängen der fass-zinierenden Musik zu erliegen. In den 50er Jahren hielten die karibischen Klänge in den USA und Kanada und sogleich auch in Europa, genauer gesagt in England Einzug, von wo sie 1977 mit der Gründung der ersten Steelband in Zürich, auch die Schweiz erreichten.

 

Mittlerweile gibt es weit über 140 Schweizer Steelbands, deren Pans bei den meisten immer noch aus England kommen. Dort werden sie von Steeldrumbauern karibischer Herkunft, in mühsamer Handarbeit und grosser Geduld, aus gebrauchten Oelfässern hergestellt. Das Instrumentarium einer Steelband umfasst gut 4 Oktaven und besteht aus Soprano-, Alto-, Baritone und Bass-Steelpans (Stahl-Pfannen) sowie verschiedenen Perkussionsinstrumenten wie Schlagzeug, Sambakugeln, Kongas, Claves, Schellenring und und……..

 

Man hört immer mal wieder von Personen, die dieses anspruchsvolle Hobby ausüben, dass man sich schon bei den ersten Anschlägen auf eine Pan, gleich in Urlaubs- Freizeit- Harmonie- und Freudengefühle versetzt.